Lapinporokoira
Lappländischer Rentierhund

FCI - Standard Nr. 284
/ 12.03.1999 / D

FINNISCHER LAPPLANDHIRTENHUND /
LAPPLÄNDISCHER RENTIERHUND

(Lapinporokoira)

 

ÜBERSETZUNG: Durch Dr.J.-M.Paschoud und Frau R.Binder an den neuen Tex angepasst.

Ursprung: Finnland
Datum der Publikation des gültigen Original-Standard: 12.03.1999
Verwendung: Hütehund für Rentiere
Klassifikation FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 3 Nordische Wach-und Hütehunde
Ohne Arbeitsprüfung.

 

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Seit Jahrhunderten haben die Lappländer Hunde vom gleichen Typ wie der des Lappland- hirtenhundes zum Hüten von Rentieren verwendet. Die Einschreibungen in das Stammbuch begannen in den 50-er Jahren. Zu dieser Zeit bildeten der heutige finnische Lapphund und der lappländische Rentierhund zusammen nur eine Rasse. Als aber festgestellt wurde, dass es doch zwei verschiedene Rassen von Rentierhütehunden gab, wurde der finnische Lapplandhirtenhund am 10.12.1966 als eigene Rasse anerkannt.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Mittelgrosser, zum Hüten verwendeter Spitz, dessen Länge eindeutig grösser ist als die Widerristhöhe. Sowohl das Knochengerüst als auch die Muskulatur sind stark entwickelt. Obschon gut bemuskelt, darf er nicht den Eindruck von Schwerfälligkeit erwecken. Die Geschlechtsmerkmale sollten klar ausgeprägt sein. Die Entwicklung des Haarkleides hat sich dem arktischen Klima angepasst.

 

WICHTIGE PROPORTIONEN: Die Länge des Körpers übertrifft die Widerristhöhe um ca 10%. Die Höhe des Körpers macht ungefähr die Hälfte der Widerristhöhe aus.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Gehorsam, ruhig, freundlich, energisch und dienstbereit. Bei der Arbeit neigt er zum Bellen.

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KOPF: Länglich. Der Fang ist etwas kürzer als der Schädel.

OBERKOPF:

Schädel: Nur leicht konvex. Die Stirnfurche ist ausgeprägt und die Augenbrauenbogen sind deutlich betont.
Stop: Sanft abfallend.


GESICHTSSCHÄDEL:

Nasenschwamm: Vorzugsweise schwarz, jedoch mit der Fellfarbe übereinstimmend.
Fang: Nasenrücken gerade. Von oben und von der Seite gesehen verjüngt sich der Fang gleichmässig gegen die Nase zu.
Lippen: Gut anliegend.
Kiefer / Zähne: Kiefer und Zähne kräftig. Normales Gebiss. Scherengebiss.
Backen: Die Jochbogen sind deutlich ausgeprägt.
Augen: Vorzugsweise von dunkler Farbe, jedoch mit der Fellfarbe übereinstimmend. Lebhaft und relativ weit auseinanderliegend. Von ovaler Form. Der Ausdruck ist aufgeweckt, bei Hündinnen auch ergeben.
Ohren: Mittellanges Stehohr; relativ weit auseinander angesetzt und am Ansatz eher breit. An der Innenseite, besonders am Ohransatz, sind sie reichlich behaart.

HALS: Stark und mittellang. Er fliesst harmonisch in die Schultern über. Ohne Wamme.


KÖRPER:

Widerrist: Ausgeprägt.
Rücken: Kräftig, bemuskelt.
Lenden: Kurz und bemuskelt.
Kruppe: Eher lang und leicht geneigt.
Brust: Tief, lang und geräumig, nicht sehr breit. Die Rippen sind gut gewölbt.
Untere Profillinie und Bauch: Leicht aufgezogen.

RUTE: Mittellang, tief angesetzt und reichlich behaart. In der Ruhe hängend; in der Bewegung lose gekrümmt, aber nicht höher getragen als der Rücken. Bei der Arbeit kann der Hund die Rute im Kreis drehen.

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GLIEDMASSEN

VORDERHAND:

Allgemeines: Kraftvoll, durch starke Muskeln mit dem Körper verbunden, jedoch frei in ihren Bewegungen. Bemuskelt und gut gewinkelt. Von vorne gesehen gerade und parallel.
Schultern: Schräg und bemuskelt.
Ellenbogen: Weder nach aussen noch nach innen gedreht, gut am Körper anliegend, gerade nach hinten ausgerichtet.
Unterarm: Senkrecht.
Vorderfu?wurzelgelenk: Sehnig und biegsam.
Vordermittelfu?: Von der Seite gesehen leicht schräg, was eine elastische Bewegung ermöglicht.
Vorderpfoten: Eher oval, allseitig und auch auf der Unterseite mit dichtem Haar bedeckt. Die Zehen sind gut gewölbt, die Ballen elastisch und dick.

HINTERHAND:

Allgemeines: Gut gewinkelt. Von hinten gesehen gerade und parallel.
Oberschenkel: Relativ lang und breit, mit gut entwickelter Muskulatur.
Kniegelenk: Gerade nach vorne ausgerichtet. Die Winkelung ist ausgeprägt
Sprunggelenk: Eher tief angesetzt; die Winkelung ist ausgeprägt.
Hintermittelfuss: Eher kurz, senkrecht und parallel.
Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten. Vorzugsweise keine Afterkrallen.

GANGWERK: Frei, elastisch, anstrengungslos und ohne Fehl. Der Trab ist unermüdlich. Beim raschen Trab zeigen die Läufe die Tendenz, sich der Mittellinie anzunähern. (single track).

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HAUT: Am ganzen Körper gut anliegend, ohne Falten.

HAARKLEID

Haar: Das Deckhaar ist mittellang oder lang, gerade, etwas aufgerichtet und steif. Die Unterwolle ist fein und dicht. Das Haar ist oft reichlicher und länger am Hals, an der Brust und auf den Hinterseiten der Oberschenkel.

Farbe: Schwarz in verschiedenen Nuancen, sogar gräulich oder dunkelbraun, mit Abzeichen in helleren Farbtönen als die Grundfarbe, gräulich oder bräunlich, oft am Kopf, an der Unterseite des Körpers und an den Läufen. Weisse Abzeichen an Hals,Brust und Läufen sind erlaubt. Die Unterwolle ist schwarz, gräulich oder bräunlich.

GRÖSSE:

Widerristhöhe: Idealgrösse für Rüden: 51 cm,
für Hündinnen: 46 cm.
Toleranz +/- 3 cm.

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FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Rüden und Hündinnen nicht geschlechtstypisch.
  • Sehr helle Augen bei Hunden mit schwarzem Haarkleid.
  • Stehohren mit hängenden Spitzen (Kippohren).
  • Eingerollte oder bogenförmig über dem Rücken getragene Rute.
  • Weiches, gewelltes oder flach anliegendes Haar.
  • Fehlen der Unterwolle.


AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

  • Agressiv oder ängstlich
  • Vor-oder Rückbiss.
  • Hängeohren.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
NB: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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